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Tasting Notes #010 · Tobermory 2006 · Single Caks Seasons Spring 2018




Tasting Notes


Aroma:

So auf den Toby habe ich mich ja schon sehr gefreut, hat man als unabhängige Flasche ja auch nicht alle Tage im Glas. Kommt aber ganz mild daher, ohne viel Schnörkel, den muss man im Glas schon richtig abholen. Auch nach längerer Standzeit hat man nur leichte Sherry Noten in der Nase. Ganz hell und frisch, mit etwas Wiesenkräuter. Dann kommen ähnlich einem Rum Finish ganz wenig gelbe tropische Früchte und Ingwerschärfe. Alkohol zieht ganz leicht in die Nase. Lässt man sich etwas Zeit nimmt man auch noch eine Holznote wahr, die hat sich aber ein wenig versteckt.

Er bleibt so mild, auch nach gut 30 Minuten, Aromen werden ein bisschen klarer und man kann Sie schön einordnen. Macht Spaß aber so richtig haut er einen aber auch nicht um.


Geschmack:

Gerade beim ersten Kontakt im Gaumen wird man richtig von einer Pfeffrigkeit überrascht, danach zieht es trocken an der Zunge weiter. Der ist wirklich sehr trocken, hat man den Moment erst mal hinter sich gebracht, so gewöhnt sich der Gaumen etwas daran.

Nun schiebt sich Frucht vor den Pfeffer und Süße gesellt sich nach der Trockenheit dazu, die aber auch deutlich abnimmt und nur kurz aufflammt. Mit diesem Toby muss man spielen, praktisch sogar etwas bändigen.

Insgesamt aber für mich zu wenig Sherry Ausprägung für einen 1st Fill Sherry.

Nach einiger Zeit merkt man plötzlich eine deutliche Holznote, die setzt sich schön vor den Abgang und bleibt. Holz, aber nicht unangenehm, einfach Holz und die passende Würze mit wieder etwas fruchtiger Süße.


Abgang:

Leider ist mir der Abgang etwas zu schwach geworden, wird überzeichnet von Holz und der übrig gebliebene Süße. Da könnte er durchaus noch ein wenig Gas geben. Aber gut, man muss ihn einfach so nehmen wir er ist.

Nach längerer Zeit nach dem letzten Schluck, habe ich durchaus etwas Birne im Mund.


Fazit:

Die Vielfalt ist einfach das was beim Whisky so Spaß macht, zu dem gestrigen Glendronach ist dieser hier einfach komplett anders und verlangt von seinem Trinker auch deutlich mehr ab. Dieser ist sicher nichts für einen Starter. Aber Holzliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Er wird definitiv seine Liebhaber finden. Qualitativ kann er voll überzeugen nur die Ausprägungen sind anspruchsvoll.

 

Wer lieb fragt, der bekommt auch gerne eine Kostprobe, habe noch ein bisschen was da, also einfach vorbeikommen.

Von einer Benotung mit Punkten, sehe ich hier gerne ab, da Geschmäcker grundsätzlich verschieden sind und jeder Gaumen, Whisky anders wahrnehmen kann. Ich bitte dies zu Berücksichtigen.

 

Euer Lars Altstadt

 

Slàinthe

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