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Tasting Notes #008 · Ardbeg 2000 · Malts of Scotland



Ardbeg 2000

Malts of Scotland 2018

Islay Single Malt Whisky

51,5% vol.Alc.


Tasting Notes


Aroma:

Ihr kennt das ja mit der typischen Erwartungshaltung wenn man einen Islay Malt im Glas hat. Nun ja der Ardbeg hat mich in diesem Thema total überrascht. Die Rauchigkeit springt einem nicht wie erwartet direkt ins Gesicht, sie versteckt sich sogar ein wenig. Vordergründig hat man eine tolle Süße in der Nase, sehr angenehm. Minimale Fleischnoten, Leder und Politur, vielleicht sogar ein bisschen Hansaplast Tape. Danach wieder eine starke, tiefe und dunkle Süße vergleichbar mit Melasse. Ich kann die Süße gar nicht richtig definieren, aber sie ist voll präsent.

Der Duft ist wirklich ansprechend und super interessant. Für mich irgendwie aber auch ungewöhnlich. Eigentlich zu mild für einen Ardbeg, insgesamt sehr ruhig und ausgewogen.


Geschmack:

Was der Ardbeg der Nase vorenthalten hat, kommt jetzt mit feiner Wucht hinterher. Im Mund kommt der Rauch nun deutlich zu Geltung, dazu etwas fleischiges und frisch gemahlener Pfeffer. Hinzu gesellt sich eine leichte Holznote und deutliche Süße.

Danach kommt eine gewisse Trockenheit durch und ganz deutlich das Leder aus der Nase, das zieht sich durch.

Unerwartet ist die Ruhe mit der dieser Ardbeg im Gaumen liegt, die Positionen bieten sich gelassen nach und nach an. Er entwickelt sich auch durchweg weiter. Je länger der Ardbeg im Glas verbringt, desto süßer wird er.

 

Gibt man dem Ardbeg etwas Wasser, verpufft die anfängliche Würze und die Süße kommt deutlicher zum Vorschein. Er bleibt dabei sanft und ölig.


Abgang:

Dieser schafft bei mir nur einen mittellangen Abgang, das kann an der gesamten Sanftheit liegen. Aber es hat einfach auch etwas für sich, dass man nicht immer halb Islay im Nachgeschmack hat, natürlich wollen wir das, aber interessant zu sehen, dass es auch anders funktioniert.


Fazit:

Ich bin immer noch begeistert, wie entspannt sich dieser Ardbeg anbietet. Ich hoffe man kann meine Ausführungen etwas nachvollziehen. Er ist für mich einfach ganz sicher kein klassischer Ardbeg, wobei er natürlich als solcher erkennbar ist. Schon in der Nase kann man erkennen, wie anders dieser Ardbeg ist. Der Geschmack hingegen kommt wie ein Wellenbrecher, deutlich stärker und leicht impulsiv, Wasser tut hier unheimlich gut.

 

Wer lieb fragt, der bekommt auch gerne eine Kostprobe, habe noch ein bisschen was da, also einfach vorbeikommen.

Von einer Benotung mit Punkten, sehe ich hier gerne ab, da Geschmäcker grundsätzlich verschieden sind und jeder Gaumen, Whisky anders wahrnehmen kann. Ich bitte dies zu Berücksichtigen.

 

Euer Lars Altstadt

 

Slàinthe

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